Der Untergrund muss staubfrei, sauber, trocken, fest und tragfähig sein. Es sollte immer mit unserer Haftgrundierung vorgestrichen werden. Ungeeignet sind alle glatten, nicht saugfähigen Untergründe wie z. Bsp. Acryl oder Ölfarbenanstriche, Kunststoffbeschichtungen usw.

Jegliche Trockenbauplatten können nach dem Grundieren mit Rysse Haftgrundierung verputzt werden. Geeignet sind alle unsere Finishprodukte: Lehmfeinputz, Lehmsteinputz, Lehmglätte und Sternenglanzputz.

Die Verarbeitung sollte nicht bei Wand oder Raumtemperaturen unter 8 Grad stattfinden

Das Material liegt als Trockenpulver vor und ist daher vollkommen beständig gegen Temperaturen unter 0°C. Wenn das Material bereits auf der Wand ist und noch Feuchtigkeit enthält, sollten Temperaturen unter 0°C unbedingt vermieden werden.

Lehmprodukte sind für alle Räume des Wohnhauses geeignet. Besonders hebt sich aber die positive Eigenschaft der Feuchtigkeitsregulierung in Räumen hervor, wo viel Luftfeuchtigkeit entstehen kann, wie Badezimmer, Küchen, Schlaf und Wohnzimmer. Durch immer besser isolierte Häuser und neuer Fenstersysteme kann ein Feuchtigkeitsstau entstehen, das ist der Grund, warum nach energetischen Sanierung häufig Schimmel auftritt. Hier wirkt der Lehm entgegen durch seine Feuchtigkeitsregulierende Wirkung.

Nein! Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt die Festigkeit des Lehmputzes oder der Lehmfarbe nicht. Lediglich Spritzwasser oder eindringendes Wasser kann eine Lehmschicht beschädigen.

Eine der wichtigsten ist die Fähigkeit die Raumluftfeuchte zu regulieren. Durch seine große Oberfläche hat er ein sehr hohes Potential Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Dies kann unser Lehmputz unendlich oft. Im Gegensatz zu anderen Putzen sättigt er sich nicht dauerhaft. Durch die Lufträume zwischen den Bestandteilen unseres Lehmputzes vergrößert sich seine Oberfläche enorm. Im Vergleich zu einem Gipsputz ist sie in etwa 20.000 Mal so groß. Zudem hat der Lehmputz ein sehr starkes Bestreben, die Luftfeuchtigkeit auf etwa 50% zu regulieren. Die aufgenommenen Wassermoleküle werden „eingelagert“ und reguliert wieder abgegeben. Das verhindert übermäßig feuchte oder trockene Luft.

Das hängt stark von der Schichtstärke ab, Umgebungstemperatur und Raumlüftung ab. Im Durchschnitt trocknet der Lehmputz ca. 1-1,5mm pro Tag. Ein zusätzliches Heizen der Räume sowie eine gute Durchlüftung beschleunigen den Prozess und können gerade im Winter sehr hilfreich sein. Beim Trocknen wird der feuchte, dunklere Putzauftrag durch den Verlust des Wassers heller.

Lehmputze sollte nicht sanden. Wenn dies der Fall ist, liegt das meist an daran, dass der Putz nicht genügend verdichtet wurde. Das Verdichten mit der Kelle bildet eine dünne Filmhaut auf dem Putz, die abbröseln verhindert. Bei Putzen, die geschwämmt werden, kann ein Absanden auftreten, wenn das Abschwämmen zu früh (Putz nicht genug getrocknet) stattfindet. Der Putz sollte „lederhart“ sein, bevor er abgeschwämmt wird. Am besten den Abschwämmvorgang am Folgetag durchführen. Wenn ein Absanden auftritt, bieten wir eine durchsichtige Kaseinbasierende Fixierlasur an um den Putz zu stabilisieren ohne das Diffusionsverhalten negativ zu beeinflussen.

Schimmel entsteht nur bei zu hoher Feuchtigkeit, bei verzögerter Trocknung, durch zu wenig Belüften. Die Lehmschicht trocknet i. d. Regel 1-1,5mm am Tag nach Auftrag. Wenn der Lehmauftrag getrocknet ist, fehlt Schimmel somit die Lebensgrundlage und er stirbt ab bzw. kann nicht entstehen.

Rysse Lehmputze und Lehmfarben sind untereinander mischbar, wenn man die Produktkategorien einhält, d.h., Lehmfarbe trocken mit Lehmfarbe trocken und Lehmputz trocken mit Lehmputz trocken. Durch die Mischung kann eine Vielzahl neuer und eigener Farben entstehen und der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt. Von der Vermischung von Lehmprodukten mit anderen Baustoffen ist abzuraten, da die entstehenden Eigenschaften bzw. der Verlust der Produkteigenschaften nicht abzuschätzen ist.

Generell kann jeder Lehmputz problemlos überstrichen werden, jedoch sollte man beim Streichen auf Lehm oder Kalkfarben setzen, um die Diffusionsfähigkeit der Lehmschicht nicht negativ zu beeinflussen. Es wäre schade, wenn man durch Einsatz der falschen Farbe, die positiven Eigenschaften des Lehms zu Nichte macht.

Für Wandheizungen haben wir einen speziellen Wandheizungsputz im Sortiment, welcher durch speziell abgestimmten Schamotte Anteil die Aufheiz- und Abkühlphasen und die Spannungen, die entstehen, sehr gut reguliert. Es wird dreilagig geputzt, erste Lage mit dem Wandheizungsputz bis Oberkante der Heizleitungen aufziehen. Nach Trocknung dieser Schicht wird das Armierungsgewebe in die zweite Lage eingearbeitet und der Putz bis zur Überdeckung der Leitungen aufgezogen. Nach vollständiger Trocknung dieser Schicht kann ein Finishputz (Lehmfein-, Lehmsteinputz, Lehmglätte oder Sternenglanzputz) aufgezogen werden. Diese sind farbig und bilden die dekorative Endbeschichtung.

Alle unsere Lehmputze sind maschinengängig. Benutzen Sie hierfür handelsübliche Putzmaschinen wie die „G4“ von PFT. Nutzen Sie unseren Verarbeitungshinweis für das Putzen mit Putzmaschinen.

Nein. Bei den Rysse Lehmprodukten können sie sicher sein, dass es sich um reine Lehmprodukte handelt, mit hohem Lehmanteil und keinen bauchemischen Zusätzen. Auf dem Markt werden leider immer wieder Produkte als Lehmputze und Lehmfarben angeboten, die Konservierungsmittel enthalten (z. Bsp. flüssige Lehmfarbe aus dem Baumarkt) oder nur einen kleinen Prozentanteil Lehm. Hier wird mit allerlei Bindemitteln, Pigmenten und Zusatzstoffen getrickst und Produkte aus dem Chemielabor erzeugt, welche den Namen Lehmfarbe oder Lehmputz nicht verdienen.

Lehmputze und Lehmfarben im Neubau sind eine gute natürliche Alternative zu herkömmlichen Putzen und Farben. Lehmputze und Farben bieten einen Ausgleich zu den immer dichter werdenden Häusern, die durch gute Isolierung und Dämmung keine Luftzirkulation und Luftfeuchtigkeitspufferung mehr bieten. Durch Lehm atmen die Wände quasi mit und regulieren die Luftfeuchtigkeit. Architekten und Bauherren setzen mehr und mehr auf moderne Lehmlösungen wie die Rysse Lehmgläte und Finishputze, die moderne Oberflächen von sehr glatt über grob und sandig bieten.

Lehmprodukte gelten im Allgemeinen als sehr gut allergen verträglich. Hierbei ist aber auf die Zusammensetzungen der einzelnen Hersteller zu achten. Rysse Lehmprodukte enthalten bewusst nur rein natürliche Inhaltsstoffe, die i. d. Regel keine Allergien auslösen können. Wir haben in 20 Jahren Lehmbauerfahrung noch von keiner allergischen Reaktion auf unsere Produkte gehört.

Rysse Lehmmanufaktur stellt Ihre Produkte aus regionalen Rohstoffen (Lehme und Sande aus eigenen Gruben oder aus Partnergruben in der Region) her. Lehm kommt fast in ganz Deutschland vor und ist ein natürlicher Bestandteil unseres Ökosystems, er kann mühelos entsorgt werden. Rysse produziert seine Produkte in Mittelhessen ca. zu 60% mit Strom aus eigenen Photovoltaikanlagen, auch den Rest beziehen wir aus Stromquellen erneuerbarer Energien. Unsere Lehmprodukte sind PH neutral, Tonerden werden u.a. auch in Kosmetika eingesetzt und somit völlig unbedenklich.

Unsere Lehmprodukte sind generell sehr verträglich für Haut und Körper. Die einzige Schutzmaßnahme sollte beim Verarbeiten sein: darauf zu achtet, dass beim Anmischen der Farbe/Putz mit Wasser kein Staub entsteht, es gilt erst das Material mit langsamen Einrühren in das Wasser zu mischen. Erst wenn Material und Wasser „vorgemischt“ sind, sollte mit größerer Drehzahl gequirlt oder gemischt werden.