Gilt für alle Putze und leider lassen sich Setzungsrisse nicht vermeiden.
Rissbildung im Lehmputz?
Auf diese Frage geht Lehm-Experte Bernd in diesem kurzen Video ein. Eines Vorweg, Rissbildung ist kein spezielles Thema von Lehmputzen, sondern kann bei allen Arten von Putzen vorkommen. Grundsätzlich gibt es zwei Ursachen für das Auftreten von Rissen: – die einzelnen Komponenten des Lehmputzes sind nicht ideal auf einander abgestimmt und/oder die Verarbeitung bzw. Trocknung waren fehlerhaft – Bewegungen des Untergrundes und/oder die unterschiedlichen Beschaffenheit und Eigenschaften der verschiedenen Mauerwerkkomponenten. Der große Vorteil von Lehmputzen ist die Möglichkeit Risse jederzeit zu überarbeiten.
Wie entstehen Risse im Putz
Es gibt verschiedene Gründe, warum Risse im Putz entstehen können. Einige mögliche Ursachen sind:
- Setzung des Gebäudes: Wenn sich das Gebäude im Laufe der Zeit setzt, kann dies zu Rissen im Putz führen.
- Feuchtigkeit: Feuchtigkeit kann dazu führen, dass sich der Putz ausdehnt und schrumpft, was wiederum Risse verursachen kann.
- Temperaturschwankungen: Wenn sich die Temperatur im Gebäude stark ändert, kann dies zu Rissen im Putz führen.
- Falsche Putzmischung: Eine falsche Mischung aus Putz und anderen Materialien kann dazu führen, dass der Putz nicht ausreichend haftet und Risse entstehen.
- Mangelnde Vorbereitung des Untergrunds: Wenn der Untergrund nicht ausreichend vorbereitet wurde, bevor der Putz aufgetragen wurde, kann dies zu Rissen im Putz führen.
- Fehlerhafte Verarbeitung: Fehlerhafte Verarbeitungstechniken können ebenfalls zu Rissen im Putz führen, beispielsweise wenn der Putz nicht gleichmäßig aufgetragen wurde oder zu schnell trocknet.
Kann man Rissbildung im Bau vorbeugen?
Ja und zwar mit dem Armierungsgewebe. Armierungsgewebe ist ein spezielles Gewebe, das beim Verputzen von Wänden oder Decken eingesetzt wird, um Rissbildung zu verhindern oder zu minimieren. Es besteht aus Glas- oder Kunststofffasern und wird in der Regel auf den Untergrund aufgebracht, bevor der Putz aufgetragen wird.
Das Armierungsgewebe dient dazu, die Spannungen im Putz zu verteilen und zu reduzieren, die durch Setzungen des Gebäudes, Temperaturschwankungen oder andere Belastungen entstehen können. Durch die Verwendung von Armierungsgewebe wird die Haftung des Putzes auf dem Untergrund verbessert und eine gleichmäßige Verteilung der Lasten gewährleistet.
Es gibt verschiedene Arten von Armierungsgewebe, die sich in ihrer Materialzusammensetzung und ihrem Einsatzgebiet unterscheiden. So gibt es beispielsweise Gewebe für den Innen- und Außenbereich, für den Einsatz auf verschiedenen Untergründen und für unterschiedliche Putzsysteme.
Insgesamt trägt das Armierungsgewebe dazu bei, die Haltbarkeit und Stabilität des Putzes zu verbessern und die Bildung von Rissen zu vermeiden.
Und was genau ist Glasfasergewebe?
Im Bauwesen wird Glasfasergewebe häufig als Armierungsgewebe eingesetzt, um Putz- oder Spachtelarbeiten zu verstärken und Rissbildung zu vermeiden. Es wird in der Regel auf den Untergrund aufgebracht und dann mit Putz oder Spachtelmasse überzogen.
Glasfasergewebe ist ein robustes Material, das wasser- und feuchtigkeitsbeständig ist. Es ist auch chemikalienbeständig und resistent gegenüber Schimmel und anderen Pilzbefall. Durch die Verwendung von Glasfasergewebe wird die Haltbarkeit und Stabilität des Putzes verbessert und die Bildung von Rissen minimiert.